Die Schweizerische Friedensbewegung (SFB) hat ihre Jahrestagung durchgeführt und dabei ein Zeichen gegen den NATO-Gipfel in Madrid gesetzt, der vom 28. bis 30. Juni stattfindet. Im Rahmen der internationalen Mobilisierungen des Weltfriedensrats machten die SFB-Aktivist:innen mit dem Slogan «NATO auflösen! Frieden schaffen!» darauf aufmerksam, dass es nur ohne das NATO-Kriegsbündnis nachhaltig Frieden geben kann.
(English below)
In Madrid werden diese Woche die Vertreter:innen der Mitgliedsstaaten der NATO zusammenkommen. Dabei werden auch die Staatsoberhäupter Finnlands und Schwedens anwesend sein, deren Aufnahmeanträge diskutiert werden. Es wird der erste NATO-Gipfel nach Beginn des Krieges in der Ukraine sein. Bereits im Vorfeld des Gipfels kündigte NATO-Generalsekretär Stoltenberg annähernd eine Verzehnfachung der bisherigen NATO-Reaktionsstreitmacht von 40’000 auf 300’000 Soldat:innen an. Bei der NATO handelt es sich um ein aggressives Kriegsbündnis der imperialistischen Länder des Westens. Ihre Geschichte ist voll von Verbrechen, Kriegen, Staatsstreichen, Invasionen und Besetzungen. Seit dem Untergang der Sowjetunion hat sich das Kriegsbündnis immer weiter in den Osten Europas ausgedehnt – trotz gegenteiligen Abmachungen mit dem damaligen sowjetischen Regierung. 1999 wurden Polen, Ungarn und Tschechien zu NATO-Mitgliedern, 2004 die baltischen Länder sowie Rumänien und Bulgarien. Die NATO steht also in vielen Fällen bereits direkt an der Grenze zu Russland. Nun will die NATO auch noch Schweden und Finnland aufnehmen, was nicht die Sicherheit dieser Länder erhöht, sondern die Spannungen mit Russland weiter verschärft. Der Militärkonflikt in der Ukraine wird ebenfalls dazu ausgenutzt, in den NATO-Staaten und in den verbündeten Ländern wie der Schweiz eine immense Aufrüstungswelle durchzusetzen. In der Schweiz nutzten die Militärlobbyist:innen und die Waffenindustrie den Ukrainekrieg aus, um das Militärbudget um rund drei Milliarden Franken zu erhöhen und die Schweiz weiter an die NATO anzunähern.
Kritische Stimmen gegen die NATO werden oftmals verschwiegen und unterdrückt. In Spanien wurden Proteste gegen den NATO-Gipfel von der Regierung teilweise unterbunden. Eine Demonstration am Mittwoch, die unter dem Motto «Nein zu Kriegen. Nein zur NATO. Für den Frieden» in Madrid geplant war, wurde kurzerhand verboten. Der Weltfriedensrat rief dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen und international Aktionen und Kundgebungen zu organisieren, um die imperialistischen Pläne und Aktionen der NATO anzuprangern. Die Schweizerische Friedensbewegung hat im Rahmen dieser internationalen Mobilisierungen an ihrer Jahrestagung unter dem Slogan «NATO auflösen! Frieden schaffen!» ein Zeichen gegen das NATO-Kriegsbündnis gesetzt. Für uns von der SFB ist klar, dass die NATO die Welt unsicherer macht und die internationalen Spannungen verschärft. Die Schweizerische Friedensbewegung fordert die Auflösung der NATO und den sofortigen Ausstieg der Schweiz aus der bisherigen NATO-Partnerschaft. Einen nachhaltigen Frieden kann es nur ohne NATO geben.
Schweizerische Friedensbewegung
Disband NATO! Advance Peace!
The Swiss Peace Movement held its annual meeting and took a stand against the NATO summit in Madrid, which will take place from June 28 to 30. As part of the international mobilizations of the World Peace Council, the Swiss Peace Movement used the slogan «Dissolve NATO! Advance Peace!» to draw attention to the fact that there can only be sustainable peace without the NATO war alliance.
This week, the representatives of the NATO members will meet in Madrid. Also present will be the heads of state of Finland and Sweden, whose applications for membership will be discussed. It will be the first NATO summit since the start of the war in Ukraine. Already in the run-up to the summit, Secretary General Stoltenberg announced to increase the current NATO Response Force almost ten times from 40,000 to 300,000 soldiers. NATO is an aggressive war alliance of the imperialist countries of the West. Its history is full of crimes, wars, coups, invasions and occupations. Since the fall of the Soviet Union, the war alliance has expanded further into Eastern Europe – despite agreements to the contrary with the Soviet government of the time. In 1999, Poland, Hungary and the Czech Republic became NATO members, and in 2004, the Baltic countries as well as Romania and Bulgaria. In many cases, NATO is already right on Russia’s border. Now Sweden and Finland want to join NATO, which will not strengthen the security of these countries, but will further increase tensions with Russia. The military conflict in Ukraine is also being exploited to push through huge military spendings in NATO countries and in allied countries like Switzerland. In Switzerland, military lobbyists and the arms industry succeeded to raise the military budget by about three billion francs and to bring Switzerland closer to NATO.
Critical voices against NATO will be silenced in many cases. In Spain, protests against the NATO summit were partially suppressed by the government. A demonstration planned on Wednesday under the slogan «No to NATO, No to War, For Peace» in Madrid was outright banned. The World Peace Council called for people to join the protests and organize actions and rallies internationally to denounce NATO’s imperialist plans and actions. As part of these international mobilizations, the Swiss Peace Movement denounced the NATO war alliance under the slogan «Disband NATO! Advance Peace!». We pointed out that NATO is making the world unsafe and increases tensions internationally. The Swiss Peace Movement demands the dissolution of NATO and the immediate withdrawal of Switzerland from the current NATO partnership. There can only be sustainable peace without NATO!
Swiss Peace Movement