Wichtiger und dringender denn je: Solidarität mit Kuba

Im November 2024 fand in Paris ein internationales Treffen der Kuba-Solidaritätsbewegungen statt. Es wurde ein umfangreicher Aktionsplan beschlossen, um den Kampf zur Unterstützung der Inselnation, die unter der US-Blockade und imperialistischen Aggressionen leidet, zu verstärken.

Von Samuel Wanitsch

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks verlor bekanntlich ein Grossteil der hiesigen Linken die Orientierung, bewegte sich opportunistisch zur Mitte oder resignierte. Nicht so die mit dem sichtbaren Erfolg der kubanischen Revolution vertrauten Kräfte. Ihnen war und ist bis heute bewusst, dass Kuba Solidarität und Unterstützung verdient und braucht. Kuba bleibt trotz permanentem Bashing durch die dominierende transatlantische Medieneinfalt ein Vorbild für fortschrittliche Kräfte in aller Welt, insbesondere auch im Süden. Und so gibt es dafür regelmässige kontinentale Zusammenkünfte, auch in Europa. Die mit Kuba solidarischen Organisationen trafen sich im ZweiJahres-Rhythmus in einem anderen Land: Kopenhagen, Wien, Luxemburg, Istanbul, Terni/Roma, Sofia, Berlin, Prag, Stockholm, Bohinj (Slowenien). Und daneben natürlich auch in Kuba selber; erwähnenswert das Weltjugendfestival 1997 in Havanna, die Kolloquien zur Befreiung der in den USA eingekerkerten politischen Gefangenen «Los Cinco» (die Fünf Kubaner) in Holguin und die Seminare für Frieden und zur Abschaffung der Militärbasen in Guantánamo. Das alles wurde mit der Covid-Pandemie abrupt gestoppt und dann ein nächstes in Petersburg oder Moskau geplantes Europa-Treffen durch den Krieg verunmöglicht. Endlich konnte nun Ende November 2024 in Paris ein nächstes «Encuentro Europeo de Solidaridad con Cuba» durchgeführt werden; mit durchschlagendem Erfolg: Es fand sich die Rekordteilnehmerzahl von mehr als 300 Delegierten aus 28 Ländern ein, darunter auch eine Delegation aus der Schweiz mit 13 Aktiven. «Selbstverständlich» war in den hiesigen vor «Freiheit und Demokratie» triefenden Dominanzmedien kein Wort darüber zu lesen und keines der eindrücklichen Bilder aus dem Zentrum von Paris zu sehen.

Bösartige US-Blockade
Noch war die neueste dramatische Entwicklung im US-Imperium bis hin zur Ernennung des antikubanischen Rechtsextremisten Marco Rubio (notabene mit kubanischen Wurzeln) zum US-Aussenminister (!) nicht bekannt, aber zu befürchten. Die Antwort der Solidaritätsbewegung mit Kuba kann nur sein, Kräfte zu bündeln und noch engagierter zu arbeiten. So wurde denn ein Aktionsplan entwickelt in der Hoffnung, damit die dringendsten Probleme anpacken und der unter der bösartigen, hassgetriebenen US-Blockade leidenden kubanischen Bevölkerung helfen zu können. Tatsächlich ist die Situation dramatisch und sind die beeindruckenden Errungenschaften der kubanischen Revolution in Gesundheitsund Bildungswesen arg bedroht. Aus dem umfangreichen Aktionsplan von Paris seien also die folgenden konkreten Ansätze herausgepickt:

  • Es soll eine stabile Koordinierungsstruktur für die Solidaritätsbewegung mit Kuba auf europäischer Ebene geschaffen werden.
  • Es sollen Aktivitäten zur Verbreitung des Urteils des Internationalen Tribunals gegen die Blockade vom November 2023 im Europäischen Parlament in Brüssel organisiert werden. Dazu Planung neuer juristischer Schritte auf der Grundlage der Erfahrungen des Tribunals mit Einbezug von Juristenvereinigungen und anderen Fachleuten.
  • Es sollen weitere nationale und regionale Kampagnen organisiert werden mit der Aufforderung an die US-Regierung nach Streichung Kubas von der Liste der Staaten, die angeblich den Terrorismus unterstützen.
  • Aufruf zu weltweiten Mobilisierungen gegen die Blockade an bedeutenden Daten, wie dem 3. Februar, dem Tag, an dem die Blockade von der US-Regierung offiziell gemacht wurde, sowie rund um die Vorlage der kubanischen Resolution, die anlässlich der UNO-Vollversammlung Ende Oktober immer wieder die Aufhebung der Blockade fordert.
  • Förderung von Reisen nach Kuba als Ausdruck wirtschaftlicher Hilfe, indem die europäische Kampagne «Visit Cuba» über die vom kubanischen Friedensinstitut ICAP und dem Reisebüro Amistur organisierten Brigaden und soziopolitischen Gruppen mit Leben erfüllt wird.
  • Unterstützung der Arbeit von Medicuba-Europa und Einbeziehung weiterer Organisationen in die von dieser Organisation geförderten Kampagnen, wie z. B. Herzschrittmacher für Kuba, sowohl bei der Suche nach Finanzmitteln für Kooperationsprojekte als auch für den Kauf von Verbrauchsgütern, Medikamenten und Ausrüstungen für das kubanische Gesundheitssystem.
  • Im Bereich Kommunikation soll das Projekt Cubainformacion.tv auch finanziell unterstützt werden als ein strategisches Instrument der Solidaritätsbewegung im Kampf gegen Falschnachrichten der Medien und zur Verteidigung der Wahrheit über Kuba. Dazu soll an Sendungen von Inhalten über Kuba und über die Arbeit der Solidaritätsorganisationen in jedem Land mitgearbeitet und berichtet sowie an der Übersetzung in andere Sprachen mitgeholfen werden.
  • Nutzung der Plattformen und Netzwerke, die für junge Menschen und andere Sektoren von grösstem Interesse sind, wie z. B. Tik Tok usw., die nicht ausreichend genutzt werden, um eine stärkere Kommunikation und Kreativität in Bezug auf die kubanischen Themen zu erreichen.

«La mejor forma de decir es hacer» (Der beste Weg, etwas zu sagen, ist es zu tun) – ganz im Sinne des kubanischen Nationalhelden José Martí ist die Vereinigung Schweiz-Cuba als erste Organisation zur Tat geschritten und hat am 3. Februar 2025 auf der «Place des Nations» vor der UNO in Genf eine eindrückliche Kundgebung durchgeführt.

Kuba helfen, ist auch ein Beitrag an den Frieden in der Welt.
Kuba braucht unsere solidarische Unterstützung!

IBAN CH97 0900 0000 3003 6190 7
Vereinigung Schweiz-Cuba

Vermerk: Nothilfe
www.cuba-si.ch