Ukraine-Krieg: Wer nicht zu Verhandlungen aufruft, versteht nicht die gefährliche Lage, in der sich unser Planet befindet!
Seit der kubanischen Raketenkrise war unsere Welt noch nie so nah am Abgrund. Der Krieg in der Ukraine nähert sich seinem ersten Jahrestag und wird von der Biden-Regierung und dem „kollektiven Westen“ zunehmend in einen Krieg zwischen der NATO und Russland verwandelt. Die Gefahr, dass er in eine nukleare Konfrontation umschlägt, steht unmittelbar bevor.
Die Kubakrise von 1962 war ein Weckruf inmitten des Kalten Krieges, der davor warnte, wie nahe ein nuklearer Dritter Weltkrieg sein könnte. Anders als heute bemühten sich beide Seiten um ein Entgegenkommen. Sie verstanden, dass ein Rückzug vom Krieg in ihrem beiderseitigen Interesse lag. Es wurden die Verträge über Anti-Ballistic Missiles und Intermediate-Range Nuclear Forces ausgehandelt, die heute nicht mehr bestehen.
Damals gab es eine internationale Friedensbewegung mit einer starken US-Beteiligung, die der Forderung nach einer friedlichen Welt Nachdruck verlieh. Diese Stimmen sind heute viel schwächer geworden. Anders als in der Vergangenheit hat sich kein einziger Demokrat im Kongress für den Frieden ausgesprochen, so dass das ideologische Terrain für den Krieg praktisch unangefochten ist. Besonders bedauerlich sind die Stimmen, einschließlich einiger in der US-amerikanischen „Linken“, die weiterhin die Kriegstrommeln schlagen, indem sie die Fortsetzung des Krieges bis zum Sieg der Ukraine fordern. Ein solcher Sieg könnte nur den Sieg der NATO in einem totalen Krieg mit Russland bedeuten.
Ausgehandelte Friedensabkommen beruhen nicht so sehr auf Vertrauen als vielmehr auf der gegenseitigen Einsicht, dass die Alternative im Interesse beider Seiten liegt. Die Behauptung einiger „Linker“, „Putins Russland kann man nicht trauen“, verkennt die Tatsache, dass keine Verhandlung zwischen Kriegsparteien jemals auf Vertrauen beruhte.
Die unbestreitbare Realität, mit der wir konfrontiert sind, sollte uns allen die Dringlichkeit von Verhandlungen und einer diplomatischen Lösung für diesen Krieg bewusst machen.
Der Krieg in der und um die Ukraine muss beendet werden. Darüber sollte es keinen Streit geben. Alle Kriege enden entweder mit Verhandlungen oder mit dem Sieg der einen oder der anderen Seite. Da dieser Krieg nicht nur zwischen Russland und der Ukraine stattfindet, sondern zwischen Russland und einer vom Westen unterstützten Ukraine, ist die erste Option – der Sieg – unmöglich. Weder Russland (eine grosse Atommacht) noch die westlichen Mächte (von denen viele grosse Atommächte sind) werden auch nur annähernd eine Niederlage hinnehmen.
Wenn ein militärischer Sieg nicht möglich ist, dann bleibt nur der Weg über Verhandlungen. Krieg ist keine Lösung. Eine Eskalation dieses Krieges sollte nicht von denjenigen gefördert werden, die an internationale Zusammenarbeit und echten Frieden glauben. Diejenigen, die in dieser polarisierten Zeit – in der der Krieg andauert und seine Auswirkungen die Lebenshaltungskostenkrise auf der ganzen Welt verschärfen – nicht zu Verhandlungen aufrufen, verstehen nicht die gefährliche Lage, in der sich unser Planet befindet.
US Peace Council